Für den Druck von Bildern und Texten ist es notwendig, diese mittels Raster Image Processor (kurz RIP) in Rasterpunkte umzuwandeln. Für diesen Prozess stehen mehrere Arten der Rasterung zur Verfügung. Die beiden populärsten Varianten stellen sogenannte AM- bzw. FM-Raster dar, welche auf verschiedene Prinzipien basieren.
Das AM-Raster
Abstände zwischen den Zentren der Punkte sind gleich, Punktgröße verschieden
Beim AM-Raster (amplitudenmoduliertes Raster) entstehen Farbverläufe und –intensität durch eine Veränderung der Größe der einzelnen Rasterpunkte. Umso größer die Punkte sind, desto weniger Weißraum befindet sich zwischen ihnen und desto kräftiger und dunkler wird der Tonwert. Je ein Rasterpunkt befindet sich in einer einzelnen Zelle eines festen Gitters, sodass die Distanz zwischen den Zentren zweier Rasterpunkte nicht verändert werden kann.
Vorteile des AM-Rasters:
- Geringerer Tonwertzuwachs
- Gleichmäßigkeit in den Mitteltönen bei technischen Rastern
- Bei suboptimalen Bilddaten kann in der Druckmaschine farblich gegengesteuert werden
- Einfacher zu steuern als FM-Raster
- Sehr feine Rasterweiten möglich
Nachteile des AM-Rasters:
- Moiré- und Rosettenbildung beim Übereinanderdruck
- Mehr als 4 Farben rasterbedingt nicht möglich –> Moiré
- Geringere Detailtreue im Vergleich zum FM-Raster
Typische Druckprodukte:
- Kalender
- Plakate
- Verpackungen
- Akzidenzdruck
- Broschüren
- Landkarten
Was ist ein Moiré-Effekt?
Durch die Überlagerung von feinen, regelmäßigen Strukturen (z.B. Raster) ergeben sich neue, gröbere Muster (=Moiré). Diese Muster sind im Grunde eine optische Täuschung.
Bei der Überlagerung mehrerer Raster in verschiedenen Winkeln im Vierfarbdruck lässt sich der Moiré-Effekt nicht verhindern. Die kontrollierte Winkelung (DIN) vermindert den Effekt. Es entstehen sogenannte Rosetten: kleine kreisrunde Muster.
Das FM-Raster
Abstände der Punkte sind verschieden, Punktgröße bleibt gleich
Beim FM-Raster (frequenzmoduliertes Raster) entstehen Farbverläufe und –intensität durch eine Veränderung der Abstände einzelner Rasterpunkte. Umso näher die einzelnen Punkte zueinanderstehen, desto weniger Weißraum befindet sich zwischen ihnen und desto kräftiger und dunkler wird der Tonwert. Die Größe der Rasterpunkte ist stets einheitlich und kann nicht variiert werden, ihre Anordnung ist jedoch nahezu frei (basierend auf mathematischen Zufallsprinzipien) und orientiert sich an keinem fest vorgegebenen Gitter (nicht periodisch).
Vorteile des FM-Rasters:
- Keine sichtbaren Rasterpunkte
- Druck fotorealistischer Bilder möglich
- Offene Tiefen und scharfe Strukturen
- Kein Moiré-Effekt
- Geringerer Farbverbrauch
Nachteile des FM-Rasters:
- Hohe Bildauflösung wird benötigt (mind. 350 ppi)
- Sehr kleine Rasterpunkte –> einzelne Punkte können wegbrechen –> Anfällig für Fehler
- Körnung bei glatten Rasterflächen und Farbverläufen –> Zusammenschluss von Punkten
Typische Druckprodukte:
- Poster
- Flyer
- Kataloge
- Wandtapete
- Druckprodukte mit mehr als vier Farben
- Druckprodukte mit geometrischen oder kleinen Muster (z.B. Stoffstrukturen)
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