Für viele Frauen ist der Wiedereinstieg in die Berufswelt nach der Geburt ihres Kindes schwierig. Die frischgebackenen Mütter wollen einerseits weiterhin arbeiten und dabei beruflich erfolgreich bleiben, andererseits ist durch die Kinderbetreuung karrieretechnisch vielleicht nicht immer alles so möglich, wie es vorher war.
Viele Frauen arbeiten dann oft auf Teilzeitbasis. Oder aber der Job erfüllt sie aufgrund der Zurückstufung und der weniger großen Karriereaussichten nicht mehr und sie beenden den Job.
Einige Mütter entschließen sich in solchen Fällen für die Selbstständigkeit. Der lang gehegte Wunsch vom eigenen Laden oder Unternehmen soll endlich umgesetzt werden. Doch dieser Schritt ist vor allem mit einem Kind, nicht immer einfach.
Mithilfe einiger Tipps, Selbstständigkeit und Familie leichter zu vereinen, sollte der Schritt in die berufliche Autonomie als Mutter nicht mehr als unerreichbares Ziel gelten.
Zehn Tipps für Unternehmerinnen mit Kindern
1. Legen Sie Ihre Prioritäten der Woche rechtzeitig fest.
Bereits am Sonntagabend die Prioritäten für die folgende Woche festzulegen hilft Ihnen, Ihre Organisation zu verbessern und erspart Ihnen für die kommenden Tage Planungszeit. Am besten ist eine Übersichtliste oder Sie nutzen Projektmanagement-Tools (z. B. Asana) dafür. Zusätzlich sind Tageskarten oder To-Do Listen für die tägliche Übersicht sinnvoll, damit Sie Ihren Tag optimal vor- und auch nachbereiten können. Erkenntnisse, die Sie an diesem Tag erlangen, können Sie ebenfalls auf den Karten vermerken. Damit können Sie Ihr Unternehmen weiterentwickeln.
2. Nutzen Sie Mentoring-Programme.
In vielen Städten gibt es sogenannte Mentoring-Programme, die Ihnen vor allem am Anfang Ihrer Unternehmensgründung helfen können. Begleitende Mentoren oder Mentorinnen geben Ihnen hilfreiche Tipps und Ideen und unterstützen Sie bei Ihrem Vorhaben. Zusätzlich sind Seminare und Beratungen die für Gründerinnen wichtig sein könnten, immer eine gute Idee und oftmals sehr hilfreich.
3. Nutzen Sie Ihr Netzwerk.
Wenn Sie sich alleine ohne Geschäftspartner selbstständig machen, fallen vor allem zu Beginn viele Aufgaben an, die zu bewältigen sind. Das Entwerfens des Businessplans, die Erstellung oder das Einkaufen der Produkte, organisatorische Aufgaben wie die Inneneinrichtung des Ladens, technische Geräte und deren Installation, ggf. Personal einstellen, sind nur einige von vielen Aspekten die Sie berücksichtigen müssen. Diese Aufgaben alle zu meistern und dann noch Zeit für die Familie zu haben, ist nicht immer einfach.
Umso besser ist es, wenn Sie Bekannte oder Freunde haben, die Ihnen Aufgaben abnehmen können. Kennen Sie z.B. jemanden der Ihnen bei der Buchhaltung helfen kann? Ist eine Ihrer Freundinnen zufällig Grafikerin, die Sie bei Ihren Werbemaßnahmen unterstützen kann? Vielleicht hat jemand in Ihrem Bekanntenkreis selbst bereits ein Unternehmen gegründet und kennt Werbeagenturen oder Grafiker, die Ihnen beim designen von Plakaten oder der Fensterbeklebung helfen können? Oftmals sind ungeahnte Fähigkeiten im eigenen Netzwerk verborgen. Die Freundin kennt jemanden, der jemanden kennt, der Ihnen helfen kann. Fragen Sie sich durch Ihren Bekanntenkreis und lassen Sie sich von Freunden helfen, um sich viel Stress und Zeitaufwand zu ersparen.
4. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche.
Versuchen Sie auch mal „Nein“ zu Dingen zu sagen, die nicht von großer Wichtigkeit für Sie und Ihr Unternehmen sind. Die Konzentration auf das Wesentliche verschafft Ihnen oftmals Zeit- und Stressersparnis. Dinge die Sie sowieso nicht mehr ändern können, sollten Ihnen nicht zu lange im Kopf „herumgeistern“, sondern möglichst schnell ad acta gelegt werden.
5. Nutzen Sie Gründercoachings.
In jeder Stadt gibt es Gründercoachings, die Ihnen viel Inspiration geben und Hilfestellung leisten können. Die KfW-Bank bietet z.B. immer wieder derartige Coachings an. Auch das Institut für Berufliche Bildung AG (IBB) ist hier ein Anlaufpunkt.
6. Binden Sie Ihr Kind ein.
Nehmen Sie Ihr Kind durchaus auch mal mit zur Arbeit, und wenn es nicht anders möglich ist, auch jeden Tag. Dadurch verbringen Sie Zeit mit Ihrem Kind und Ihrer Arbeit und leiden nicht unter einem schlechten Gewissen, weil die Familie zu kurz kommt. Zudem sind Kinder (ab einem gewissen Alter) oftmals stolz, wenn sie ihrer Mutter bei der Arbeit helfen oder zuschauen können.
7. Vergessen Sie nicht zu essen.
Vergessen Sie neben der vielen Arbeit nicht, an Ihr geregeltes Mittagessen zu denken. Wenn man enthusiastisch an einem neuen Projekt arbeitet, vergisst man häufig, auf seine Bedürfnisse zu achten. Damit Sie aber konzentriert arbeiten können und nicht an Ihrer Arbeit zugrunde gehen, ist ein ausgewogenes festes Mittagessen wichtig. Gönnen Sie sich die 30 Minuten oder 1 Stunde am Tag dafür und machen Sie zu diesem Zeitpunkt nichts Anderes. Genießen Sie diese Zeit für sich. Am besten tragen Sie sich einen festen Termin im Kalender dafür ein
8. Arbeiten Sie Aufgaben am Stück ab.
Versuchen Sie tatsächlich ganze Tage oder Stundenblöcke für Ihre Arbeit einzuplanen und diese dann auch umzusetzen. Natürlich ist es mit einem (kleinen) Kind schwieriger, einen kompletten Tag durchzuarbeiten. Versuchen Sie zumindest die Tage zu organisieren und möglichst alle Arbeitsaufgaben auf ganze Tage zu legen.
9. Nehmen Sie sich Auszeiten.
Genauso wichtig ist es, dass Sie sich regelmäßig Pausen und Auszeiten nehmen. Zeit für sich selbst ist neben all der zu erledigenden Arbeit sehr wichtig! Die bereits genannte feste Mittagspause ist nur ein Teil davon. Wenn Sie ein Hobby haben, gehen Sie diesem trotzdem weiterhin nach und vernachlässigen Sie nicht Ihre eigenen Bedürfnisse.
10. Vergessen Sie Ihre Partnerschaft nicht.
Passend zu dem vorher genannten Punkt ist auch die gemeinsame Zeit mit Ihrem Partner heilig. Oftmals wird vor lauter Arbeit die Partnerschaft vernachlässigt, vor allem, wenn dann noch ein (kleines) Kind da ist. Versuchen Sie, zumindest einen festen Tag in der Woche, vorzugsweise am Wochenende, nur mit Ihrem Partner alleine zu verbringen und etwas Schönes zu unternehmen. Eine witzige Idee, um dies organisatorisch nicht aus den Augen zu verlieren, sind „Zeit für uns“ Karten. Abwechselnd bekommt jeder der Partner eine zugesteckt und ist dann für die Planung einer gemeinsamen Aktivität verantwortlich.
11. Lassen Sie sich von Webinaren und Blogs inspirieren.
Webinare oder Blogartikel sind eine gute Lösung, um von Zuhause aus etwas zu lernen. Zum Thema Selbstständigkeit oder Unternehmensgründung finden sich vielfältige Inspirationen und Tipps im Netz. Webinare sind meistens zudem kostenlos.
Des Weiteren gibt es viele hilfreiche Tools, wie z. B. „X-Mind“, hier können Sie mit Hilfe von Mindmaps Ihre Gedanken sortieren und strukturieren. Nutzen Sie das Internet und dessen vielfältige Inhalte, um sich von Zuhause aus weiterzubilden.
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